Die Geschichte des Fahrrads

Fahrräder erscheinen selbstverständlich. Schon als kleines Kind kommen die meisten Menschen mit dem Fahrrad in Berührung. Oft ist es nur das Fahrrad, welches Kindern Mobilität und somit ein Stück Autonomie schenkt. Wie der Stuhl, der Tisch oder die Tür präsentiert sich das Fahrrad dem Menschen hierdurch als eine gegebene Selbstverständlichkeit. Dabei musste auch das Fahrrad von Menschen erfunden werden. Es musste erdacht und nach und nach verbessert werden. Diese Geschichte hinter dem Fahrrad gestaltet sich unerwartet abwechslungsreich.
Die Geschichte des Fahrrads
© kichigin19
Erstellt von Velonest vor 3 Jahren
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Alte Verwandte

Schon früh kam der Mensch auf die Idee, die eigene Muskelkraft mit Rädern zu verbinden. Bereits in der Antike kam der Muskelkraftwagen zur Anwendung, durch welchen z. B. Belagerungstürme ermöglicht wurden. Nicht-lenkbare Laufmaschinen kamen bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. auf. Die dahinterstehende Konstruktion gestaltete sich simpel: Es wurde schlicht ein Holzbalken mit Rädern verbunden. Im Laufe der Zeit wurden verschiedene nicht-lenkbare Laufmaschinen an unterschiedlichen Orten erfunden.

Von der hölzernen Laufmaschine bis zum modernen Fahrrad

Eine recht große Verbreitung wurde ab 1817 mit der zweirädrigen Draisschen Laufmaschine erzielt, welche den Personentransport deutlich erleichterte und in ganz Europa eine vergleichsweise hohe Verbreitung genoss. Die Drais’ Laufmaschine bestand beinahe vollständig aus Holz und verfügte über keine Vollgummireifen, da Kautschuk erst ab 1839 in elastischen Gummi umgewandelt werden konnte. Auch eine Tretkurbel (Pedale) wurde noch nicht integriert. Stattdessen fuhr die Laufmaschine auf Reifen aus Holz und der Fahrer musste sich mit seinen Füßen vom Boden abstoßen.

Spätestens ab 1853 wurde dies dann aber Realität und das Tretkurbelrad erblickte das Licht der Welt.

Ab 1867 verband das Hochrad eine Lenkung mit Holz- und später Stahlspeichen. Durch den hoch gelegenen Vorderreifen und den hoch gelegenen Sitz entsprach ein Umlauf der Pedale einer größeren Strecke, wodurch größere Geschwindigkeiten erzeugt werden konnten. Außerdem sieht sich der Fahrer Erschütterungen durch eine unebene Straße weniger stark ausgesetzt, wodurch Energie erhalten bleibt. Gleichzeitig brachte die große Höhe des Hochrads aber auch die Gefahr mit sich, dass der Fahrer nach vorne hin wegfällt und sich im Zuge dieses gefürchteten ‚Kopfsturzes‘ verletzt.

Deswegen wurde ab 1878 das hohe Sicherheitsrad produziert, bei welchem die Höhe des Vorderrates reduziert wurde.

Ab 1884 gewann dann das Sicherheitsniederrad an Bedeutung. Dieses Rad entspricht in seiner Form das erste Mal den Fahrrädern, welche heutzutage in Gebrauch sind. So saß der Fahrer deutlich niedriger. Auch existierte nun ein Kettenantrieb, welcher auf das Hinterrad einwirkte.

Nach 1888 wurde dann der Vollgummireifen innerhalb nur weniger Jahre durch den (zum zweiten Mal) neu erfundenen Luftreifen ersetzt, welcher durch ein Fahrradventil ergänzt wurde. Zusammen mit der Erfindung des Fahrraddynamos (1886) und der Felgenbremse (1889) war somit die grundlegende Erfindung des modernen Fahrrads praktisch abgeschlossen.

Bedeutsamkeit des modernen Fahrrads

Heutzutage handelt es sich bei dem Fahrrad um ein essenzielles Transportmittel für die Massen. Und die Bedeutung des Fahrrads scheint nicht zu schwinden. Im Gegenteil. Mit über 100 Millionen an jährlich produzierten Fahrrädern wächst der Einfluss des Fahrrads stetig an. Mit zahlreichen Fahrradtypen kann fast jeder das für ihn geeignete Fahrrad finden. Insbesondere für einkommensschwache Haushalte in aller Welt, welche sich ein Auto nicht leisten können, bietet sich das Fahrrad als Transportmittel an. Auch wird das Fahrrad mittlerweile als Pfeiler für eine umweltgerechte Mobilität angesehen. Zudem ist die Entwicklung des Fahrrads immer noch nicht abgeschlossen. Stattdessen wird an einer Anzahl an Fahrrädern der Zukunft gearbeitet, während das herkömmliche Fahrrad durch mehrere Technologien ergänzt werden kann. Uns bleibt das Fahrrad also noch für eine geraume Zeit erhalten.

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